Nach meinem letzten Beitrag wusste ich nicht so recht, welche Reaktionen mich wohl erreichen würden – bzw. ob es überhaupt welche geben würde, schließlich habe ich mich auf ein ganz neues Gebiet begeben. Mit so vielen positiven Nachrichten, die dann in den kommenden Stunden und Tagen bei mir eingegangen sind, hatte ich jedenfalls nicht gerechnet. Diese sehr persönlichen Nachrichten von anderen Frauen, Bekannten und Freundinnen die etwas ähnliches erlebt oder sogar noch schlimmeres durchgemacht haben, haben mich wirklich zu Tränen gerührt. Jede einzelne Geschichte hat mich sehr berührt und es freut mich, wie offen ich daran teilhaben durfte. Das ist nicht selbstverständlich und das weiß ich daher auch sehr zu schätzen. Und es hat mich außerdem darin bestärkt, dass es richtig ist, nicht immer nur von positiven Ereignissen zu berichten. Das Leben hat eben leider auch ein paar Schattenseiten parat. Und besonders dann sollte man doch wissen, dass man nicht alleine ist. Es tröstet einen natürlich nicht, wenn man an den Kopf geworfen bekommt, dass das ja ganz häufig passiert und so eine Fehlgeburt eben nicht selten ist. Sich darüber auszutauschen, mit Leuten die ähnliches erlebt haben, hilft dann vielleicht schon eher. Oder einfach nur zu lesen, wie es anderen damit ergangen ist. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass hinter jeder Geschichte eine ganz tapfere Frau steht, mit Freund, Mann oder Familie, die gestärkt daraus hervorgeht und vielleicht jetzt wieder etwas Mut fassen kann, dass es zukünftig klappen und gut ausgehen wird. Ich wünsche es euch allen von ganzem Herzen!
Sehr dankbar bin ich im Bezug auf dieses Thema auch meinem Freund, der sich besonders nach der OP ganz rührend um mich gekümmert hat. Er war über diesen Verlust ebenso traurig wie ich, war trotzdem immer für mich da und kümmert sich auch jetzt noch, wo mich ganz andere Wehwehchen plagen ganz toll um mich, springt wenn es sein muss beim Pferd ein und ist auch sonst sehr umsichtig wenn die Hormone gerade mal verrückt spielen. Es tut wirklich gut so jemanden, neben Familie und guten Freunden, an seiner Seite zu haben!
Hätte bei der ersten Schwangerschaft alles nach Plan geklappt, wäre ich bereits im September 2017 Mami geworden. Ich befand mich im Austausch mit einigen Frauen, die ebenfalls zur gleichen Zeit schwanger waren und zwei von Ihnen hatten ebenso wie ich eine Fehlgeburt. Mit diesen beiden stehe ich noch immer in engem Kontakt (wir wohnen recht weit entfernt voneinander) und genau in der Reihenfolge, wie wir damals von unseren Septemberbabys Abschied nehmen mussten, sind wir alle 3 mehr oder weniger nacheinander auch wieder schwanger geworden. Und bei der 1. ist es jetzt die nächsten Tage schon so weit, dass der Nachwuchs Einzug hält. Das ist total spannend und motiviert mich sehr. Es hat mir gut getan, bei den beiden mal nachfragen zu können wie es ihnen geht, wie der Eingriff verlaufen ist, wie lange mal Beschwerden hatte etc. – so ein persönlicher Erfahrungsaustausch ist eben etwas anderes, als Google zu befragen. Auch diesen beiden bin ich sehr dankbar für die Offenheit, die vielen lieben Worte, das gegenseitige Mut machen, Tipps und Tricks jetzt während der Schwangerschaft und das Leben drum herum.
Außerdem bin ich mehr als dankbar dafür, dass ich überhaupt wieder schwanger geworden bin. Auch wenn ich da jetzt keinen direkten Adressaten für diesen Dank habe, ich weiß das sehr zu schätzen. Das Glück haben nicht alle Frauen, die sich Nachwuchs wünschen. Und wenn ich dann lese, dass manche es über Jahre versuchen, keine Kosten, Arztbesuche und sonstige Mühen scheuen, ziehe ich wirklich den Hut vor so viel Ausdauer. Es hat mich so schon viel Geduld, Nerven und Tränen gekostet so weit zu kommen und scheinbar habe ich da einen vergleichsweise einfachen Weg gehabt…