BLW

Da ich zum Thema BLW schon einige Nachrichten bekommen habe („und, wie läuft es jetzt so bei euch?“), möchte ich hier mal ein kleines Zwischenfazit ziehen.

Es läuft sehr gut!

Aber was ist BLW eigentlich und wie sind wir darauf gekommen?

Baby-led-Weaning (BLW) ist eine Form der Beikosteinführung, wo man auf Brei verzichtet. Oft auch als „Breifrei“ bezeichnet. Die Kinder sind trotzdem voll gestillt und werden einfach mit an den Tisch gesetzt, um das Essen kennenzulernen. Sie sollten dazu nicht hungrig sein – ein entscheidender Unterschied zum Brei essen. Und die totale, gegessene Menge lässt sich auch schwer abschätzen. Da Brei aber mit Wasser gestreckt wird und daher die Menge eh größer ist die gegessen wird, reicht einem BLW-Baby im Vergleich manchmal viel weniger. Dazu darf das Baby sich von den angebotenen Lebensmitteln selbst aussuchen, worauf es Appetit hat. Das Baby darf frei entscheiden. Dass wir das für uns entdeckt haben war nicht unser Entschluss, sondern der unserer Tochter. Bei der U4 wurde uns von der Kinderärztin geraten, langsam mal mit dem Füttern von Brei zu starten. Mit ihren 4 Monaten könnte man das jetzt langsam in Angriff nehmen. Oder würden wir etwa ganz alternativ BLW machen wollen? Da man ganz allgemein Brei als Beikost nimmt, wollten wir das also auch machen. Undenkbar, dem Kind gleich etwas richtiges zum Essen zu geben. Mit dem einen Zahn ginge das doch gar nicht und nein, das klang nicht sehr überzeugend. Ganz motiviert wurde also frischer Möhrenbrei gekocht, mit Schüssel und Löffel bewaffnet ging es los. Nur Emjay war von unserer Idee so gar nicht angetan. Weder Markus noch ich haben den Brei in den Mund bekommen. Es wurde geschimpft, gezapppelt und gebrüllt. Also gut, versuchen wir es in 1-2 Wochen nochmal. Egal ob mittags, nachmittags oder abends – immer das gleiche Ergebnis. Sie hat uns den Löffel aus der Hand geschlagen, sich vehement geweigert Brei zu essen und Kind, Küche und wir sahen entsprechend vollgekleckert aus, nur im Kind ist nichts gelandet. Ich hatte mich total gefreut, dass Markus mit Einführung der Beikost auch mal eine Mahlzeit übernehmen könnte und so auch etwas mehr als Spielen und Windeln wechseln im Alltag machen kann. Aber nein, sie wollte weiterhin nur Muttermilch haben. Meine Hebamme war dann auch nochmal zur Beratung da für den Beikoststart, wirklich neue Erkenntnisse haben wir aber nicht bekommen. Dran bleiben und immer mal 1-2 Löffel versuchen. Schnell hatte aber keiner von uns mehr Lust dazu, am wenigsten unsere Kleine. Essen sollte doch Spaß machen und nicht in so einen Machtkampf ausarten, wo man ihr immer mal etwas unterschummelt, sobald der Mund auf geht. Wenn man sonst nur Eltern/Babys kennt, wo das ohne Probleme klappt und der Brei mit Freude gegessen wird, da zweifelt man doch schon sehr an sich. Selbstgekocht, Gläschen, Gemüse, Obst – nichts wollte ihr schmecken. Die Wochen vergingen und ich wurde immer ratloser. Zum Glück kam das Thema dann beim Elterntreff auf, wo ich einmal die Woche versuche mit Emjay hinzugehen. Während die Kleinen spielen, können die Eltern sich austauschen. So erfuhr ich, dass es auch noch andere „Breiverweigerer“ gibt, zum Glück waren wir mit dem Problem also doch nicht alleine! Einfach mal BLW versuchen – dem Kind etwas zum Essen selbst in die Hand geben. Und siehe da, sofort hatte sie Interesse am Essen. Natürlich hat sie nicht direkt angefangen Berge davon zu verdrücken, aber sie hat sich interessiert alles angesehen, getastet, probiert oder einfach damit gespielt. Das war ja schon mal ein Anfang! Ich habe mich dann etwas in die Thematik eingelesen, da ich einen tollen Buchtipp bekommen hatte: „Baby-led-Weaning. Das Grundlagenbuch von Gill Rapley & Tracey Murkett.“ Mit vielen Hintergrundinformationen, praktischen Beispielen und immer im Bezug zur Entwicklung der Babys wird dort ganz toll erklärt, warum man eigentlich gar keinen Brei braucht. In vielen Beispielen habe ich mich (Breikind und bis heute mäkelig beim Essen) und meine Schwester, die direkt am Tisch mitgegessen hat (und bis heute fast alles isst bzw. probiert) wiedererkannt. Schon komisch oder? Es wird im Buch auch erklärt, wie die Entwicklung automatisch dazu beiträgt, dass Kinder zu Essen beginnen und selbst lernen sich nicht zu verschlucken. Das war nämlich meine größte Sorge. Die ersten 3 Tage haben wir immer direkt neben ihr gestanden, bereit sofort eingreifen zu können – was aber gar nicht nötig war. Wenn sie mal ein zu großes Stück abgebissen hatte, wurde das einfach wieder rausgewürgt. Und das klingt jetzt schlimmer als es tatsächlich ist. Man muss seinem Baby nur vertrauen. Das mit dem Trinken an der Brust hat sie schließlich auch instinktiv hinbekommen. Und siehe da, nach 3 Tagen hatte sie den Dreh raus. Nun sitzt sie bei dem Mahlzeiten ganz entspannt mit am Tisch und bekommt einfach etwas von unserem Essen ab. Ich achte beim Kochen darauf, dass ich ihre Portion abfülle, bevor ich für uns würze oder wenn wir etwas für sie noch unpassendes essen, gibt es halt was extra. Das geht schnell und einfach, keiner muss sich von uns an irgendwelche Fütterungszeiten halten und sie isst begeistert mit. Jetzt mit 7 Monaten haben wir langsam das Gefühl, dass sie nicht nur spielt und erkundet sondern auch tatsächlich etwas in ihrem Magen landet. Es kommt tatsächlich manchmal vor, dass unser eigenes Essen kalt wird, weil wir ihr ganz begeistert zusehen, was sie mit ihrem Essen anstellt. Sie is(s)t schon richtig geschickt, selbst kleine Stücke bekommt sie mit ihren beiden Händen in den Mund geschoben. Mit richtig viel Freude sitzt sie mit am Tisch, kein Vergleich zu dem bockigen, wütenden Kind, dass keinen Brei essen wollte. Vom Löffel mag sie noch immer nicht essen, außer es gibt etwas von uns zum Probieren. Da macht sie eine Ausnahme. Aber ganze Mahlzeiten? Lieber selbst mit den Händen. Sogar Kartoffelbrei bekommt sie so gegessen. Zugegeben, ein gutes Lätzchen mit Ärmeln empfiehlt sich und auch der Staubsauger / die Katzen kommen auf dem Fußboden regelmäßig zum Einsatz. Aber früher oder später müssen die Kinder eh lernen selbst zu essen. Wir haben damit eben gleich angefangen. Wir müssen unterwegs nichts aufwärmen, sie kann einfach bei uns mitessen oder bekommt Fingerfood mitgebracht. Das ist wirklich entspannt und sie probiert einfach alles. Und ich habe angefangen Brot zu backen. Ohne Salz, also babygerecht. Auf so eine Idee wäre ich sonst nie gekommen. Es hat also auch eine positive Auswirkung auf unser Essen, dass nun weniger bis gar nicht gesalzen wird und ich noch bewusster versuche gesunde, frische Dinge auf den Tisch zu bringen. Rezeptideen für unter anderem das Baby-Ciabatta gibt es hier: http://www.breifreibaby.de da werde ich mit Sicherheit auch noch das eine oder andere mehr versuchen nachzukochen. Ich hätte mich ohne unsere Brei-Verweigerin nie selbst für BLW entschieden, einfach weil man immer nur mitbekommt, dass Brei essen ja dazu gehört. Ich habe das immer für so einen komischen, alternativen Kram gehalten. Aber unsere Kleine wusste es besser, denn so ist es für uns alle ein viel einfacherer und entspannterer Weg in den Beikoststart.

Nachfolgend noch ein paar Eindrücke von unserem BLW-Baby:

Alltag

Ein neuer Beitrag war schon wieder mehr als Überfällig aber im Moment genieße ich einfach das Mama sein und es ist zeitlich halt doch um einiges einfacher, ab und zu etwas bei Instagram zu posten, anstatt hier lange Texte zu schreiben. Jetzt liegt die Kleine aber gerade friedlich schlummernd neben mir und da Markus heute unterwegs ist habe ich zwar keine Langeweile aber halt doch irgendwie etwas „Freizeit“ für mich.

Die ersten 6 Wochen mit Baby waren wirklich anstrengend, es ist eine große Umstellung gewesen, sich plötzlich um dieses kleine Wesen zu kümmern und keinen Feierabend zu haben. Jetzt wo sie sich an unseren Tagesablauf so langsam angepasst hat, ist das alles schon viel einfacher. Sie ist wirklich sehr lieb und wir können uns da echt nicht beklagen, aber auch mit so einem „Anfänger-Baby“ hat man halt mal Tage die zum Abgewöhnen sind. Ich habe jetzt übrigens schon mehrfach Nachrichten bekommen, dass ich sowas immer sehr ehrlich berichte – und ich finde genau darum geht es ja auch irgendwie… natürlich ist es toll, wenn die Kleine mich anlächelt und dann sind wirklich die quarkigen Stunden davor vergessen – aber im Alltag läuft eben nicht immer alles wie im Film. Friede, Freude und Eierkuchen sind schön aber eben nicht an der Tagesordnung. Es wird aber einfacher. Oder ich traue mir jetzt mehr zu. Vielleicht auch eine Mischung aus beidem.

Ich habe mich immer über die Leute bzw. Eltern lustig gemacht, die sich über Windeln und deren Inhalt unterhalten haben (Hundebesitzer können das zum Teil ähnlich gut). Tja und was soll ich sagen? Es hat nicht lange gedauert, da haben wir uns auch bei solchen Gesprächen ertappt. Zum Ersten liest man häufig, dass die Windeln von kleinen Babys nicht stinken. Keine Ahnung warum man das behauptet, jedenfalls stimmt das nicht. Sicherlich wird das noch mal schlimmer, wenn richtiges Essen statt der Muttermilch verdaut wird, aber nach Blümchen riechen die ersten Windeln nun wirklich nicht. Dann ist es auch so, dass Babys keinen täglichen Stuhlgang haben – da kommen wir dann zum Thema „Gespräche über den Windelinhalt“ da wir ja zu zweit sind und nicht immer beim Wickeln nebeneinander stehen. Vollgestillte Babys können locker mal bis zu 10 Tagen nur nasse Windeln produzieren. Dann fangen die Pupse langsam an, nach faulen Eiern zu riechen (überhaupt kann so ein kleines, süßes Baby pupsen und rülpsen wie ein Erwachsener, da fragt man sich echt, wo diese Geräusche manchmal herkommen). Tja und wenn dann der Tag X gekommen ist, wo gefühlt der ganze Darminhalt der 10 Tage auf einmal kommt, sollte man schleunigst im Eilschritt zur Wickelkommode laufen. Oft schaffe ich es, bevor die Windel überläuft, aber eben nicht immer. Und da ist es egal, welche Marke Madame da gerade um den Popo gebunden hat. Ihr kennt bestimmt diese lustigen Bilder aus dem Internet, wo man junge Eltern gerne drunter verlinkt, wo dann ein vollgesapschtes Baby mit gelbem Matscherücken zu sehen ist? Das ist kein Witz, das sieht dann wirklich so aus. Gerne passiert so etwas auch, wenn man gerade unterwegs ist. Wechselklamotten für das Kind also immer dabei haben! WICHTIG! Und für sich selbst unter Umständen auch, jedenfalls ein frisches Shirt. Wieder ausgespuckte Milch zum Beispiel fängt ganz schnell an unangenehm zu riechen. Nun klingt das ja wieder alles nicht so positiv, aber ganz ehrlich, lustig ist es trotzdem oft. Der Satz „ich bin heute echt angepisst“ bekommt da eine ganz neue Bedeutung.

Es gibt neben diesen kleinen Katastrophen aber auch viele schöne Momente. Wir haben mittlerweile ganz viele Nächte, wo die Kleine nur noch 1x zum Trinken wach wird, dann ganz fix einschlummert und direkt wieder in ihr Bettchen gelegt werden kann. Da werde ich manchmal gar nicht so sehr wach und schlafe dann auch direkt weiter. Ein paar Nächte gab es auch, wo sie sich erst morgens wieder gemeldet hat. Da bin ich dann aber trotzdem immer zwischendurch wach geworden und habe geguckt, ob sie nicht doch schon wach ist. Blöd eigentlich, aber man gewöhnt sich ja dran. 4-6 Stunden Schlaf sind immer toll, da wache ich richtig erholt auf. Klappt nicht immer aber sehr oft. Und wenn sie mich dann morgens anlächelt, geduldig wartet bis ich sie aus ihrem Bett hole und sie mich mit den ersten lustigen Geräuschen begrüßt, da geht mir wirklich das Herz auf.

Überhaupt kann man jetzt schon so viel mit ihr machen. Mit ihren 4 Monaten kann sie schon sehr viel und hält uns sehr auf Trab. Aber ein Pluspunkt ist jetzt auch, dass sie sich kurze Zeit mal alleine mit ihrem Spielzeug beschäftigen kann. Nachteil dabei ist, dass sie sich schon drehen kann. Auf dem Sofa parken geht also nicht mehr, Fußboden zwar schon, aber manchmal strandet sie beim Drehen auch auf dem Bauch und kommt nicht mehr zurück. Da muss man dann schon in Reichweite sein. Sehr lustig sieht das aus, wenn sie sich selbst darüber ärgert. Arme und Beine werden dann ausgestreckt und hochgezogen, sieht etwas aus wie ein sterbender Schwan. Und dann fängt sie an zu kreischen. Und das nicht leise uns süß, nein richtig laut. Es müssen alle in der Wohnung und am besten auch die Nachbarn hören können, dass sie gerade frustriert ist weil das zurück drehen nicht klappt. Diese Ungeduld hat sie wohl von mir…. Spielbogen, Teddybär und die Rasseln sind täglich wechselnd bei ihr hoch im Kurs. Neuerdings auch Greifling und besonders beliebt – Tücher. Die kann man sich nämlich über das Gesicht ziehen und das scheint total amüsant zu sein in der Babywelt. Sie kichert dann und freut sich wild strampelnd.

Zum Lachen noch eine kleine Anekdote von Dienstag: Ich war mit ihr im Stall, da kommt sie ja regelmäßig mit hin. Soweit also nichts ungewöhnliches. Nachdem sie sich die ganze Zeit im Kinderwagen mit ihrer Kinderwagenkette selbst bespaßt hat, durfte sie hinterher auf der Stallgasse noch auf meinen Arm, da guckt es sich ja gleich viel besser. Auch noch nichts besonderes aber nun kommt es – ein dunkler Schimmel wollte unbedingt unsere Aufmerksamkeit bekommen und hat energisch gegen seine Boxentür gepoltert, mehrfach. Das fand die Kleine schon mal interessant und fing an vor sich hin zu glucksen. Dann hat das Pferd aus seinem Fenster geguckt, den Kopf schräg gehalten und mit dem Maul rumgekaspert. Das war dann scheinbar so komisch, dass sie quietschend losgelacht hat und sich für knappe 2 Minuten nicht mehr einbekommen hat. Da hat sie zum ersten Mal so richtig laut gelacht. Nicht, dass wir sie zuhause nicht auch bespaßen würden, da macht man sich selbst dauernd zum Horst und dabei kann es so einfach sein. Für unsere beiden Katzen interessiert sie sich übrigens gar nicht. Für Pferde aber schon. Sollte mir vielleicht zu denken geben oder? Naja, Schaukelpferd und Steckenpferd stehen schon im Kinderzimmer bereit, da kann sie sich dann später mit austoben.

Genau solche Momente sind einfach schön, dabei zu sein und zu erleben wie sie die Welt entdeckt. Zum ersten mal etwas schafft, macht oder bemerkt. Das macht richtig viel Spaß! Das hätte ich mir so nie vorstellen können, aber man wächst da doch irgendwie rein.

Das Gegenteil zum Lachen hatten wir letzte Woche übrigens auch. Einen ganzen Tag mit Gebrüll, Weinen und nicht vom Arm runter wollen. Es wurde direkt laut gekreischt, wenn man doch mal kurz versucht hat sie abzulegen. Da haben die Zähnchen, die sich langsam ankündigen, wohl ganz arg gedrückt. Besonders weil sie sonst so lieb und fröhlich ist, tat sie mir wirklich leid. Man kann schließlich nicht erklären, dass es besser wird. Beißring halten, Baby trösten, tja und dann feststellen, dass gerade nichts das richtige ist. Das zehrt dann an den Nerven. Man kommt sich so hilflos vor und ist vielleicht auch schon etwas genervt. Das darf man übrigens auch mal sein. Ich bin keine schlechte Mama, weil ich irgendwann mal nicht mehr kann. Das muss man sich eingestehen können und entsprechend eine Lösung finden. Markus hat früher Feierabend gemacht, mir das Baby abgenommen und ich konnte mal durchatmen, in Ruhe essen und dann gut gelaunt wieder meine Kleine trösten. Und am nächsten Tag war alles gleich wieder viel besser. Solche Tage wird es immer wieder geben, zum Glück ist sie kein Schreikind und wirklich selten so anstrengend. Und auch wenn sie einen schlechten Tag hat, ich habe sie unendlich doll lieb und möchte dies alles nicht missen. Es gehört zum Gesamtpaket dazu und wahrscheinlich könnte man die vielen guten Tage gar nicht so sehr schätzen, wenn man nicht auch mal einen schlechten hätte.

Soweit erstmal zum Alltag, einiges mehr folgt dazu noch, aber jetzt ist der Text schon viel länger geworden als gedacht. Danke an alle, die bis hierher gelesen haben!

 

Fotoshooting

Heutzutage kann man ja alles ganz einfach und schnell festhalten, indem man Bilder mit seinem Smartphone macht. Auch wir haben das Wachstum vom Babybauch (versucht) wöchentlich festzuhalten. Das sind ganz nette Erinnerungen, besonders wenn man dann den Verlauf sehen kann. Wir haben nämlich immer in den gleichen Posen zusammen Fotos gemacht. Allerdings sind die meisten Fotos jetzt nicht sooo schön, dass ich diese groß in der Wohnung aufhängen würde. Zumindest nicht alle. Es stand von Anfang an fest, auch noch professionelle Bilder vom Babybauch machen zu lassen. Es ist schließlich eine besondere Zeit, ein vielleicht einmaliger Abschnitt in unserem Leben und da möchte man doch zumindest eine schöne bildhafte Erinnerung von haben. Markus und ich haben schon ein paar tfp-Fotoshootings machen dürfen und auch für das Thema Babybauch wurde mir da etwas von einer Fotografin namens Lena angeboten. Leider wurde der Termin von der Fotografin immer weiter nach hinten geschoben bis sie schließlich ganz abgesagt hat und uns auf Babybilder nach der Geburt vertrösten wollte. Ich kann schon mal vorweg nehmen, dass es auch dazu nicht gekommen ist, da wurde meine Nachricht dann einfach gar nicht mehr beantwortet. Ein einfaches „kein Interesse, keine Zeit“ oder so wäre immerhin professionell gewesen. So war es für uns einfach nur ärgerlich. Zumal ich auch schon die Befürchtung hatte, dass es wohl keine tollen Bilder mehr geben würde, Weihnachtszeit und dann einen Ersatzfotografen zu finden, zudem ja auch niemand wusste wie viel Zeit noch bleibt…. alles nicht ganz einfach. Durch Zufall entstand dann der Kontakt zu Kerstin – ihrer Seite auf Facebook bin ich schon längere Zeit gefolgt – und sie konnte uns ganz spontan noch einen Termin anbieten. Was für ein Glück! Ein kurzes Telefonat, ein paar liebe Nachrichten auf WhatsApp und schon stand alles fest. Am 29. Dezember (also 2 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, mehr als knapp / üblicherweise macht man solche Shootings sonst im 8. Monat) haben wir uns in Wedel getroffen. Wir wollten keine Studiobilder haben, das passt einfach nicht so zu uns, also war als erste Location der Elbstrand dran. Die Sonne hat etwas hervorgesehen, das Wetter war also kalt aber immerhin schön und Kerstin hat uns ganz unkompliziert in verschiedenen Posen abgelichtet.

Es war eine total schöne Atmosphäre, als würde man sich schon länger kennen und so wurde auch zwischen den Bildern immer wieder etwas geplaudert. Wir sind dann auch noch ins Wildgehege vom Klövensteen weitergefahren um dort weitere Bilder mit anderem Licht zu machen. Wie im Fluge ging die Zeit vorbei und die ersten Ergebnisse auf der Kamera sahen schon sehr vielversprechend aus. Es war ein total schöner Nachmittag mit Kerstin und ich kann sie jedem empfehlen, der hier bei uns auf der Ecke wohnt und ebenfalls ein paar schöne Erinnerungen haben möchte. Ein Besuch auf ihrer Seite lohnt sich! http://www.kerstinjochens.de/

Ruck zuck hatten wir einen Link um die ersten Bilder zu sichten und eine Auswahl zu treffen. Das ist ja gar nicht so einfach bei so vielen schönen Bildern. Auch Änderungswünsche etc. waren kein Problem, Kerstin hat sich immer schnell gemeldet und man merkt wirklich, dass sie viel Freude an ihrer Arbeit hat. Auch jetzt stehen wir noch immer im Kontakt, da die Babybauchbilder schon so toll geworden sind, sollen nun noch Bilder von unserer Kleinen folgen. Die typische Zeit (3-10 Tage) für Neugeborenenbilder haben wir verpasst, da wir uns erstmal zuhause einfinden mussten. Und ich glaube jetzt, wo unsere Prinzessin auch schon richtig wach ihre Umgebung betrachtet werden es vielleicht noch schönere Fotos. Auf jeden Fall freuen wir uns schon sehr auf unseren Fototermin! Manchmal sollte man sich einfach den Luxus gönnen nicht nur selbst mit dem Handy Bilder zu machen, sondern das ganze in professionelle Hände zu geben. Die Ergebnisse sind einfach andere – schöner, hochwertiger und wenn man den richtigen Fotografen für sein Projekt gefunden hat auch mit viel Liebe umgesetzt. Und die Zeit vergeht so schnell, da sind ein paar tolle Erinnerungen um so wertvoller!

  

Kliniktasche

Man kann im Internet lauter Checklisten abrufen mit mehr oder weniger nützlichen Tipps, Tricks und Ratschlägen was man unbedingt beachten oder einpacken soll. Mich hat das eigentlich mehr verwirrt als dass es geholfen hat. Besonders beim ersten Kind, wenn man eh nicht weiß was einen erwartet – woher soll man dann im Vorwege planen können was man braucht? Möchte ich entspannt Musik hören, brauche ich das oder macht mich das eher wuschig? Was für Klamotten brauche ich und für wie viele Tage packe ich überhaupt? Und besonders wann? Ich habe erst sehr spät gepackt, knapp 3 Wochen vor der Geburt. Das kann schon etwas heikel sein in manchen Fällen.

Ob dieser Beitrag jetzt jemandem von euch hilft weiß ich nicht, aber da ich schon ein paar mal gefragt wurde, was ich als wichtig empfunden habe, liste ich einfach mal auf was wir so dabei hatten:

Erstmal vorweg, es waren 3 Taschen und nicht nur eine. Und alle waren bis zum Rand vollgepackt!

Eine Tasche für den Entlassungstag mit Klamotten fürs Baby (evtl. auch mit Sachen die man für ein Fotoshooting im Krankenhaus haben möchte, wir hatten aber keins). Die Tasche lag in der Babyschale im Auto, das war also eigentlich der einfachste Teil. Ich hatte mehrere Sachen eingepackt, weil ich ja vorher nicht wusste wie groß sie wohl sein würde. Und wie warm oder kalt es dann am Tag X ist, das Wetter hier im Norden ist ja auch oft unberechenbar. Wir hatten viel Schnee und Glatteis als wir nach Hause fahren durften… In der Babyschale soll man die Kleinen nicht zu dick anziehen, also habe ich mich für eine Decke oben drüber entschieden. Die lässt sich dann im warmen Auto leicht wieder abnehmen damit das Baby nicht schwitzt. Unsere Maus ist eh ein kleiner Heizofen und wird auch jetzt im Winter eher dünn angezogen. Das merkt man dann mit der Zeit, was für das eigene Baby richtig ist.

Tasche zwei ist ebenfalls erstmal im Auto geblieben und wurde von Markus erst geholt, als wir nach der Geburt auf dem Zimmer waren. Die Tasche war mit Klamotten für uns beide gepackt, ich hatte mit 2-3 Tagen gerechnet. Nach der Geburt ist man froh, wenn man saubere Sachen anziehen kann und sich erstmal frisch machen darf. Auf jeden Fall sollten die Sachen bequem sein und auch wenn man bei der Geburt schon einiges an Gewicht verliert, einen Bauch hatte ich noch ein paar Tage, der hat sich dann zwar in der ersten Woche auch fast komplett zurückgebildet, ich war aber froh nicht gleich in eine enge Jeans hüpfen zu müssen. Dicke Socken, Schuhe in die man schnell reinschlüpfen kann und alles, was man fürs Bad benötigt. Einen Bademantel hatte ich zum Beispiel auch mit, der wäre jetzt nicht so wichtig gewesen. Handtücher groß und klein, damit man nicht immer diese Papierdinger benutzen muss. Und als ultimativen Tipp: Toilettenpapier. Klingt erstmal komisch, aber das im Krankenhaus ist nicht wirklich weich und nach einer Geburt darf es gerne etwas kuscheliges sein. Hygieneartikel hatte ich vom Krankenhaus bekommen und für Zuhause auch vorher noch nichts gekauft. Das kann man bei Bedarf auch auf dem Weg nach hause machen. Oder den Freund losschicken. Markus durfte für mich einkaufen und hat das ganz super hinbekommen, ich glaube als Mann ist man zwischen den ganzen Binden, Tampons etc. erstmal verwirrt. Aber zur Not klärt man fix über WhatsApp ob man das richtige in den Wagen gepackt hat. Was auch ganz angenehm sein kann ist feuchtes Toilettenpapier mit Aloe Vera. Da man ja einige Dinge zuhause noch benötigt und nicht ewig lange in der Tasche parken kann, hatte ich eine Liste im Bad liegen, was wir vor der Abfahrt noch alles einpacken müssen. Das war ganz hilfreich, besonders weil ich nach dem Blasensprung nicht mehr aufstehen durfte und somit nicht selbst zu ende packen konnte – so hat Markus in der Aufregung an alles gedacht und für uns beide war erst mal alles dabei. Wenn man länger im Krankenhaus ist fehlt einem doch noch das eine oder andere, das kann Besuch, Familie etc. aber meist problemlos mitbringen.

So und nun kommen wir zu Tasche 3 für den Kreißsaal. Mutterpass und Versicherungskarte, Handy und ein Ladekabel für alle Fälle. Dazu noch eine Mappe mit den Unterlagen für die Anmeldung des Babys beim Standesamt (unsere Geburtsurkunden, Anerkennung der Vaterschaft und Erklärung über das gemeinsame Sorgerecht – wenn man Verheiratet ist entfällt das natürlich). In der Mappe klebte auch ein Zettel wo der Name des Babys ganz ordentlich und gut lesbar aufgeschrieben war. Besonders wenn man wie wir keinen geläufigen Namen aussucht ist das gut, dann geht in der Eile nichts schief. Wenn der Name erstmal falsch beim Amt eingetragen ist, kann man den nicht mehr ändern. Da wollte ich lieber auf Nummer sicher gehen. Ansonsten habe ich eigentlich gar nichts so wirklich gebraucht. Es ging aber auch alles sehr schnell – wenn man eine lange Wartezeit hat ist das sicherlich anders. Dicke Socken sind prima. Ich hatte noch ein paar Snacks dabei – gegessen habe ich aber einen halben Joghurt vom Frühstückstablett. Nach Musik war mir nicht und ehrlich gesagt habe ich da auch gar nicht dran gedacht. Da war keine Zeit für. Gespräche mit den Hebammen, Ärzten und vor allem mit Markus haben die Zeit fix vergehen lassen und wenn die Wehen erstmal richtig in Gang sind hat man außer Atmen und sich irgendwo festhalten auch gar kein Verlangen mehr nach weiterer Unterhaltung. Ging mir jedenfalls so.

Fröhliches Tasche(n) packen für alle die gerade noch schwanger sind! 🙂

 

Schlaflos

Schlaflose Nächte und Baby Blues

Ich hatte mir das ganz toll vorgestellt, endlich als Familie zuhause zu sein, doch gleich die erste Nacht glich einer Katastrophe. Es war erstmal ganz komisch überhaupt zu dritt hier anzukommen, ich war sehr gespannt wie unsere Katzen reagieren würden und wie die Kleine wohl ihr neues Heim findet. Auch wenn sie doch nicht so viel wahrnehmen kann, dass sie nun woanders war merkt auch so ein Baby. Und damit nahm alles seinen Lauf. Bis zur Nacht lief eigentlich alles ganz gut, erstmal Sachen auspacken, Kühlschrank bestücken und ankommen. Soweit alles prima. Leider ging das nur so lange, bis wir ins Bett wollten. Jeder Versuch die Kleine in ihr Bett zu legen endete nach 3 Minuten mit lautem Schreien. Dabei hatte sie auf dem Sofa vorher noch so schön friedlich geschlafen. Also Baby wieder auf den Arm und durch die Wohnung wandern, damit sie sich beruhigen kann. Das Stillen hat wenig bis gar nicht geklappt, zum Glück konnten wir noch auf die Flache ausweichen, von der Klinik hatten wir eine Milchpumpe auf Rezept für die nächsten 4 Wochen bekommen, aber zur Dauerlösung sollte das nicht werden. Zumal ich dank eines extrem dollen Milcheinschuss Schmerzen hatte, locker Zwillinge hätte Stillen können und eine Seite anfangs nur mit Stillhütchen ging, was zusätzlich problematisch war. Mitten in der Nacht hat die kleine Dame dann auch noch eine Windel quasi zum explodieren gebracht, das ganze Kind inklusive Schlafsack brauchte eine Grundreinigung. Zum Glück lag noch ein Schlafsack zum Wechseln in der Schublade, ich hatte ja nicht wirklich daran geglaubt, dass wir zwei Stück benötigen würden, aber lieber haben als brauchen. Und der erste Einsatz kam dann ja quasi direkt. Ich war schon ziemlich ratlos mit dem müden Kind, das einfach nicht schlafen wollte, selber fielen mir schon fast die Augen zu und irgendwie schien nichts so richtig zu helfen um sie zufrieden zu stellen. Das hatte im Krankenhaus immer alles so einfach geklappt. Am Morgen hat Markus sich mit der Kleinen zusammen aufs Sofa gelegt und mich ins Bett geschickt. Total übermüdet und sehr traurig bin ich dann auch schnell eingeschlafen. Die Omas haben sich gemeldet, dass das am Anfang normal ist und ich sollte mir keinen Kopf machen, auch von Freundinnen habe ich gehört, dass dort ebenfalls die erste Nacht sehr schwierig war, so ganz aufgemuntert hat mich das aber nicht. Bei jedem lieb gemeinten Satz liefen mir sofort die Tränen runter, überhaupt war ich den ganzen Tag sehr nah am Wasser gebaut, ich stand quasi direkt im Wasser. Ich hatte vorher immer vom Baby Blues gelesen und gedacht, ach das passiert mir nicht, die Hormone hatten mich dann aber doch mehr im Griff als gedacht. Markus musste am Nachmittag zu einer Veranstaltung, zum Glück kam kurz darauf meine Hebamme Marion vorbei. Sie kam gerade noch dazu, zu unserer Tochter zu gratulieren und noch während sie fragte, wie es denn läuft, liefen mir schon wieder die Tränen über die Wangen. Und ich konnte das überhaupt nicht mehr stoppen. Als Hebamme mit langer Berufserfahrung war Marion das zum Glück nicht unbekannt. Wir haben uns also erstmal ganz in Ruhe aufs Sofa gesetzt, zum brav schlafenden Baby und die nächsten zwei Stunden einfach nur geredet. Mit dem Arztbrief den sie gelesen hat sind wir noch mal Geburt und Aufenthalt im Krankenhaus durchgegangen und haben einiges aufgearbeitet, von dem ich nicht gedacht hätte, dass es mich doch so sehr beschäftigt. Aber dadurch, dass die Kleine direkt nach der Geburt weggekommen ist und wir das erste Kennenlernen erst viel später hatten und auch nicht diese langen Kuschelzeiten mussten wir das jetzt einfach erst nachholen. Auch habe ich einige Hintergrundinformationen bekommen, warum die Geburt stressig für das Baby war, was hinter den ganzen Maßnahmen auf der Intensivstation gesteckt hat und was ich jetzt beachten oder auch verändern kann. Da waren wir dann quasi auch direkt beim Problem mit dem Stillen. Schon im Krankenhaus ist mir die Kleine immer eingeschlafen, wenn ich sie eigentlich zum Trinken wecken und wach halten sollte. Mit Marions Zuspruch, dass ich einfach warten soll, bis sie sich von alleine meldet, habe ich also nun immer gewartet. Es waren dann nicht die angedachten 3 Stunden sondern auch mal 4 oder 5, bis sie Hunger hatte und wach geworden ist, dafür hat sie dann gut getrunken. Die Milchpumpe haben wir ganz weggelassen, damit sie erstmal lernen kann an der Brust zu trinken. Durch das Wiegen würde Marion schon feststellen, wenn sie nicht zunimmt und ich sollte mir da keinen Kopf machen. Es hat so gut getan in den eigenen Ideen einfach bestärkt zu werden. Ich würde es auch nicht schön finden, aus dem Schlaf gerissen zu werden, damit ich etwas esse. So waren wir alle etwas entspannter und es lief die kommenden Tage schon viel besser.  An diesem ersten Tag zuhause habe ich tatsächlich 3 Packungen Taschentücher leer bekommen. Abends habe ich noch etwas länger mit meiner Mama telefoniert, die mich natürlich auch sehr gut kennt und weiß, dass ich immer gerne gleich alles perfekt mache und dazu neige ungeduldig (vor allem mit mir selbst) zu werden, wenn etwas nicht wie geplant läuft. Mama sein ist eben eine ganz neue Herausforderung und egal wie viel man vorher liest, in der Praxis ist es noch mal etwas ganz anderes. Die nächsten Nächte waren noch immer nicht ganz leicht, da hat sie einfach ihre aktive Phase, da wurde ich auch während der Schwangerschaft schon oft wach gehalten wenn im Bauch Party war. Dafür hat sie immer am Vormittag friedlich geschlafen, da haben wir uns einfach angepasst. Dann fängt der Tag eben erst ab 11 Uhr an. Das im eigenen Bett schlafen ist aber bis heute ein kleines Problem. Mal klappt es, mal überhaupt nicht. Sie fordert sehr viel Körperkontakt, möchte am liebsten dauerhaft auf dem Arm getragen werden und schläft am besten bei Markus oder mir auf dem Bauch. Man liest überall, wie gefährlich das ist – Bauchlage generell und dann noch auf einem Elternteil – wenn man aber sonst kein Auge zu bekommt ist das eben irgendwann so. Am Anfang habe ich immer versucht wach zu bleiben, aber das hat nicht auf Dauer geklappt. Und so lange das Kind glücklich ist und wir alle etwas Schlaf bekommen, dann soll das halt so sein. Mittlerweile weiß ich auch von anderen, dass das dort ebenso gehandhabt wird. Man muss sich selbst vertrauen und den richtigen Weg für sich finden. Ratschläge, Bücher, Richtlinien etc. sind zwar ganz toll, aber unsere Tochter interessiert sich eben nicht dafür, wie sie laut aktuellen Studien zufolge schlafen soll. Wir behalten es auch bei, sie immer wieder mal in ihr Bett zu legen, an manchen Tagen klappt das aber nicht. Besonders wenn gerade ein Wachstumsschub da ist, möchte sie den ganzen Tag gekuschelt werden. Dann verbringt man halt den Tag ganz entspannt auf dem Sofa. Gibt ja auch schlimmeres finde ich. Sie entwickelt sich gut, ist meistens zufrieden damit, was wir als Eltern machen und so langsam finden wir uns als Familie ganz gut zusammen und nur darauf kommt es ja am Ende drauf an.

Wochenbett

Wochenbett und Intensivstation:

Ich hatte mir das Wochenbett eigentlich ganz gemütlich vorgestellt, man sagt dazu ja auch „Baby-Flitterwochen“ was wie ich finde, total süß klingt. Also kuschelig zuhause auf dem Sofa oder im Bett, so in etwa hatte ich mir das im Vorwege gedacht. Passend dazu, habe ich bei einem Gewinnspiel am 24.12.17 auch noch eine Wochenbettbox gewonnen, die schon bereit stand und auf ihren Einsatz gewartet hat. So viel zur Theorie…

 

Da unsere Kleine ja auf der Intensivstation lag, war irgendwie nicht viel mit im Bett liegen, man wollte schließlich bei dem Baby sein. Zwischendurch ist man dann durch die festgelegten Essenszeiten auf dem Zimmer oder im Aufenthaltsraum und wenn man doch mal ein paar Minuten auf dem Zimmer entspannen wollte, kamen diverse Leute vorbei, die noch schnell die Chance nutzen wollten, wo man gerade anzutreffen war. Die Babyfotografin hat sich vorgestellt, es kamen Schwestern zum Blutdruck messen und zum Blut abnehmen, eine Physiotherapeutin für Atemübungen und Thrombose-Vorsorge (da ich aber eh den halben Tag zu Fuß im Krankenhaus unterwegs war, eher so rein prophylaktisch) und eine Psychologin hat sich außerdem noch vorgestellt, die alle Eltern betreut, die ein Kind auf der Intensivstation liegen haben. Auch das war für uns aber nicht wirklich relevant, der Kleinen ging es ja zusehends besser. Also blieb nicht wirklich viel Zeit sich mal entspannt ins Bett zu legen…. Dazu kam dann auch noch, dass ich alle 2-3 Stunden meine Milch ausstreichen musste, damit die Kleine diese bekommen kann. Angelegt wurde sie zusätzlich auch, das hat aber am Anfang nicht wirklich viel gebracht. Das Ausstreichen fand ich recht mühsam (jeder einzelne Tropfen wird mit einem kleinen Mini-Plastikbecher aufgefangen und anschließend mit einer Spritze aufgezogen), so kamen am Anfang 2-3 ml zusammen, am zweiten Tag dann immerhin schon mal 6-8 ml – was aber recht ernüchternd ist, wenn man mitbekommt, dass andere direkt 50 ml und mehr schaffen (die Frauen hatten dann zwar schon Kinder, wodurch die Milch schneller fließt), aber trotzdem kommt man sich da blöd vor. Man möchte das eigene Kind ja schließlich auch selbst satt bekommen, ohne dass zugefüttert werden muss. Unsere Kleine hat sich mit dem Trinken an der Brust auch recht schwer getan und ist meistens einfach eingeschlafen. Aus der Flasche hat sie dagegen ganz fleißig getrunken, da muss man sich als Baby nämlich gar nicht anstrengen. Nach 2 Tagen sollte ich auf die Milchpumpe umsteigen, das war dann nicht mehr so mühsam wie das Ausstreichen und endlich kam auch etwas mehr Milch zusammen, trotzdem noch nicht ausreichend um mal eine ganze Flasche zu füllen. Deprimierend! Aber die Schwestern auf der Intensivstation haben sich über alles, was ich dort abgegeben habe immer sehr gefreut, es ging in die richtige Richtung.

Leider haben wir in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Nachricht erhalten, dass wir unser Familienzimmer aufgeben müssen – im Kreißsaal war so viel los, dass zusätzliche Betten benötigt wurden. Markus musste also ab sofort zuhause schlafen. Da die Krankenhausbetten nun nicht wirklich bequem waren für ihn nicht allzu schlecht, ich habe mich dann aber doch ziemlich einsam gefühlt. Baby auf der Nachbarstation, mein Freund nicht da, ich wollte eigentlich auch lieber nach Hause. Um alle 3 Stunden Stillen zu können musste ich aber natürlich bleiben. Am Mittwoch wurde ich dann tatsächlich auch offiziell entlassen, durfte aber als Begleitmutti noch in meinem Zimmer bleiben, so lange unsere Kleine im Krankenhaus ist. Ich habe dann auch eine neue Zimmernachbarin bekommen – und die fand ich ganz furchtbar! Erstmal hat sie sich nicht vorgestellt, sondern kommentarlos ihren Schrank eingeräumt und ist mit ihrem Freund/Mann keine Ahnung wieder verschwunden. Später hat sie auf ihrem Bett gelegen, sich beschwert, dass sie noch bis zum Abend auf ihren Kaiserschnitt warten muss und dann Dauertelefoniert, um für den Abend sämtliche Freunde und Familie als Besuch einzuladen. Dazu lief den ganzen Nachmittag mit nicht gerade wenig Lautstärke RTL II und ich war da schon ziemlich genervt. Ich habe es dann vorgezogen, unserer Kleinen beim Schlafen zuzusehen um etwas Ruhe zu haben. Am Abend war das Zimmer tatsächlich voll mit Besuchern, in Ruhe Milch abpumpen konnte ich also auch nicht (mein Bett war das zur Tür hin, es mussten also alle bei mir vorbei). Zurück auf der Intensivstation hatten wir die Schwester nach der Uhrzeit für die Visite am nächsten Tag gefragt, damit wir mal eine ungefähre Info bekommen können, wann wir evtl. zusammen nach Hause dürfen. Sie hat dann kurzerhand die Ärztin geholt, die gerade auf der Station unterwegs war und so haben wir direkt die gewünschten Infos bekommen. Es sähe soweit alles gut aus, es fehlt noch ein Hörtest und dann könnte die Kleine entlassen werden. Wenn ich wollte, könnte ich sie für die Nacht auch mit auf mein Zimmer nehmen. Bei der Aussage hatte ich schon Tränen in den Augen, endlich! Schnell wurden ihre Sachen gepackt und ich bin gegen 23 Uhr mit Baby in mein Zimmer gezogen. Leider ohne Markus aber ich war so immerhin nicht ganz alleine. In der Nacht hat meine Bettnachbarin laufend die Schwester angeklingelt, weil sie Schmerzen hatte oder ihr Baby geschrien hat und wenn ich gerade mal eingeschlafen war, ging wieder die Tür auf weil sie geklingelt hatte. Traumhaft. Dazu selbst Stillen und Milch abpumpen. Viel Schlaf hatte ich dadurch nicht. Etwas positives hatte die Nacht aber trotzdem, jetzt wo das Babybett neben meinem stand, schoss endlich die Milch ein! Das schmerzte auch ziemlich, so dass ich kaum liegen konnte aber es war ja für einen guten Zweck. Mein Nachthemd konnte direkt in die Wäsche, selbst die Stilleinlagen waren machtlos gegen die viele Milch. Immerhin hatte ich da schon drauf gewartet, so würde ich die Kleine endlich ohne Flasche satt bekommen können. Um halb 7 war unsere Nacht dann vorbei, wir sollten um 7 Uhr zurück auf der Intensivstation für eine morgendliche Untersuchung sein. Markus war auch gleich wieder früh im Krankenhaus um dabei zu sein. Es war alles soweit in Ordnung, die Entlassungspapiere wurden fertig gemacht. Wir sollten wenn sie tief schläft nochmal für den Hörtest mit ihr rüber kommen, nebenbei wurden dann schon mal die Sachen im Zimmer gepackt und nachdem alles erledigt war, wir noch kurz ohne Baby ein paar Sachen besorgt hatten, sind wir am Nachmittag bei herrlich viel Schnee zu dritt nach Hause gefahren. Das Abenteuer Familie konnte endlich richtig starten.