Samstagabend kurz nach 18 Uhr, was macht man da als Reitsportfan? Richtig, man sitzt wieder im Auto Richtung Neumünster. Mein Freund Markus und ich waren diesmal gemeinsam unterwegs. Unser Ziel waren die Holstenhallen, um dort das Abendprogramm anzusehen, das ganz im Zeichen der Energie stand.

Dank der VIP-Karten mussten wir uns diesmal nicht an allen Ständen der Aussteller vorbeiquetschen, um zur Halle 1 zu gelangen, wir durften direkt einen anderen Eingang nutzen. Die Karten wurden dann an einem Schalter noch gegen hübsche, weiße Plastikbänder getauscht, dann konnten wir reingehen. Im Eingangsbereich für die VIP-Gäste kam uns ein gut gelaunter Christian Ahlmann entgegen, auf dem Weg zu seinem Pferd Epleaser van’t Heike, mit dem er als 8. Starter im Preis der SWN, Stadtwerke Neumünster GmbH –Int. Zeitspringprüfung (1.45 m) einreiten durfte. Da noch ein paar Minuten Zeit waren, bis das Springen losgehen sollte, haben wir uns erst mal gestärkt. Der Essensbereich hatte das Flair einer Kantine, es schmeckte, war aber nichts besonderes. Kurz darauf haben wir uns dann Plätze gesucht um das Springen zu verfolgen. Nachdem die ersten Reiter noch recht gemütlich im Tempo unterwegs waren, kamen dann immer wieder neue Bestzeiten, es ging Schlag auf Schlag. Am Ende war der Niederländer Zoi Snels mit I’m Special De Muze aber nicht mehr zu schlagen.
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In der Umbaupause haben wir uns Cocktails und Kekse schmecken lassen, weiter ging das Programm dann mit dem Preis der Performance Sales International,
Int. Weltranglisten-Springprüfung mit Siegerrunde (1.50 m). Der Umlauf war schon sehr spannend, in der Siegerrunde konnte sich dann Philip Rüping mit seiner Stute Chalypsa den Sieg sichern.

Nachdem wir in der Umbaupause dann unsere Plätze gewechselt hatten, da die Damen und Herren hinter uns schon sehr in Feierlaune waren und beim Verfolgen der Prüfung zunehmend gestört haben, konnten wir dann ganz in Ruhe noch den Cup der SWN, Nat. Barrieren-Springen – Six Bar, genießen. Acht Paare gingen hier an den Start, was erstmal recht wenig erscheint, da aber nach einem fehlerfreien Überwinden der 6 Hindernisse noch mehrere Stechen folgen, war die Anzahl an Reitern und Pferden völlig ausreichend. Es stand eine Kombination aus 2 Sprüngen (nur für die ersten beiden Runden Bestandteil des Parcours) an der langen Seite und dann folgte in der Diagonalen 4 Sprünge, zwischen denen jeweils nur 2 Galoppsprünge lagen. Gestartet wurde diese Prüfung mit einer Höhe des letzten Sprunges von 1,60m. Runde 1 schafften alle Paare, Stechen Nummer eins ging los. Bei 1,70m hatte der Reiter Claas Christoph Gröpper etwas Pech, er kam bei der Landung aus dem Gleichgewicht und stürzte. Zum Glück ist ihm nichts passiert und da der Sturz erst hinter der Ziellinie war, durfte er in der nächsten Runde wieder antreten. Sein Pferd Happy’s Clavel flitzte erstmal 2 Runden ohne Reiter, dafür aber mit dem Überwinden von Sprung 1 und 2 durch die Halle. Das war für die Zuschauer zwar sehr amüsant, das Pferd war aber einfach nur durch dem Wind. Zum Glück ließ der Schimmel sich dann einfangen und kam später mit seinem Reiter entspannt wieder in die Halle. Sieger wurde am Ende bei einer Höhe von 1,90m Jan Meves aus Schleswig-Holstein mit seinem Pferd Calito J. Diese Prüfung war sehr spannend anzusehen, da Pferde und Reiter zum einen sehr mutig sein müssen um auf diese Höhen zuzugaloppieren (Die Abmessungen bei Olympischen Spielen liegen z.B. nur bei einer Höhe von 1,65m, mal so zum Vergleich) zum anderen müssen die Pferde gut bei ihren Reitern bleiben, wer sein Pferd zu doll noch vorne preschen lässt, bekommt Probleme mit den Distanzen und somit auch einen Fehler. Wir fühlten uns durch dieses Springen sehr gut unterhalten, das Publikum hatte sichtlich Spaß an dieser Prüfung und fieberte ordentlich mit.

Der Turniertag endete um 0:30 Uhr, auf die anschließende Reiterparty haben wir dann aufgrund meiner Erkältung lieber verzichtet und den Heimweg angetreten.