Am Samstag sind wir früh aufgestanden, um pünktlich um 8.30 Uhr mit Whisper auf der Hengststation in Bokel zu sein. Leider verlief der Kontrolltermin nicht so positiv wie gehofft – sie ist wieder nicht tragend geworden. Ich kann es nicht anders sagen, der Begriff Enttäuschung trifft es wohl am ehesten. Das hatte ich mir irgendwie anders gedacht. Man hat ja doch schon einigen Aufwand bis hierher betrieben, von Geld und Zeit mal ganz abgesehen. Aber diese Seite gehört eben auch dazu. Vielleicht möchte Whisper doch lieber Reitpferd bleiben? Auf jeden Fall werde ich es im kommenden Frühjahr nochmal versuchen – bis dahin wird dann halt wieder geritten. Sonntag und Montag haben wir schon ganz locker mit Longieren angefangen, die Weideauszeit ist nun offiziell beendet. Und irgendwie schien Whisper auch ganz angetan davon, wieder gearbeitet zu werden. So sieht nun also der Plan B bis zum Frühjahr aus.
Monat: Juli 2017
Letzte Chance
Nachdem bei der Untersuchung ein „nicht tragend“ herausgekommen war, fragte die Tierärztin vorsichtig an, ob ich nicht für den 3. und letzten Versuch nochmal einen anderen Hengst probieren möchte. Manchmal passt es einfach biologisch nicht, obwohl die Bedingungen gut sind und es hätte klappen sollen. Sie wollte am nächsten Tag nochmal nach Whisper gucken, meinte aber auch schon, die hat sich die letzten beiden Male so viel Zeit gelassen, vor Montag oder eher Dienstag müsste ich mich nicht festlegen.
Mit den „Hausaufgaben“ zu einem alternativen Hengst bin ich dann nach Hause gefahren, nachdem Whisper ihre Box bezogen hatte. Der erste Anruf ging dann an Herrn Boley, weil ich zuvor auch schon mal über mögliche Hengste für Whisper mit ihm gesprochen hatte. Leider war er nicht zu erreichen, so habe ich es dann direkt im Hengststall versucht und wurde schon mal gut von Herrn Muffels beraten. Es machte allerdings bei keinem der Hengst „klick“. Also, Internet an, Videos, Beschreibungen und Bilder gesichtet. 2 der Vorschläge fielen direkt raus, blieb nur noch einer übrig, der mich aber auch nicht so ganz gepackt hat. Schließlich hatte ich mich ja auch im Vorwege lange mit einem möglichen Hengst beschäftigt und mir das ganze Projekt gut überlegt. Der Rückruf von Herrn Boley brachte noch einen weitern Hengst auf meine Liste. Wir wollten uns am nächsten Tag nochmal beraten, dann könnte er seine Leute auch nochmal befragen. Es war ja auch noch etwas Zeit.
Am Sonntag bin ich dann direkt morgens zum Kontrolltermin im Stall gewesen. Etwas überrascht meinte die Tierärztin dann, wir müssten heute direkt besamen, Whisper hätte sich nun doch ziemlich beeilt. Ob ich nicht schnell nach Elmshorn fahren kann, um Samen abzuholen. Gar kein Problem – nur stand der Hengst ja noch gar nicht fest… So habe ich wie vereinbart Herrn Boley angerufen und wir haben uns schnell auf einen Hengst geeinigt, sein Vorschlag vom Vortag hatte mich überzeugt. Noch dazu hatte der Hengst bisher sehr gut tragend gemacht, für den letzten Versucht wollte ich ja auch keine Experimente mehr wagen. Und als ich dann erwähnt habe, dass es auch ziemlich zügig gleich losgehen müsste, bekam ich sogar das tolle Angebot, dass er auf seinem Weg nach Hause eh in meine Richtung fahren würde und den Samen mitbringen könnte. Gesagt – getan. 20 Minuten später trafen wir uns am vereinbarten Treffpunkt, weitere 10 Minuten später war ich schon wieder im Stall. Zur Verwunderung der Tierärztin viel schneller als sie gedacht hatte. Ohne den tollen Extraservice von Herrn Boley wäre das auch gar nicht so schnell gegangen, das hat mich wirklich sehr gefreut! So als hoffentlich angehende „Neuzüchterin“ habe ich mich bestens betreut gefühlt. Auch wenn es nur um eine einzelne Stute ging und nicht wie bei anderen Züchtern um ganze Herden mit tollen Stuten, erfolgreichen Nachkommen und dem entsprechenden Fachwissen dahinter. Daran arbeite ich halt noch. Whisper konnte also noch am Vormittag besamt werden, durfte später noch auf die Weide und der Rest vom Sonntag verlief dann sehr entspannt. Bereits am nächsten Tag kam dann der Anruf, Whisper sei fertig und könne zurück nach Hause. Auch damit hatte so schnell keiner gerechnet. Ich deute das mal als gute Zeichen, dass hoffentlich alles gut gepasst hat. Nun heißt es Daumen drücken und hoffen, dass diese letzte Chance auf ein Fohlen 2018 zum gewünschten Erfolg führt!
Weiter hoffen
Momentan läuft nicht alles so wie geplant – das wäre wohl auch zu einfach!
Direkt nach unserem Urlaub hatte Whisper ihren ersten Kontrolltermin beim Tierarzt, die Diagnose war leider „nicht tragend“. Zum Glück war gerade auf der Hengststation eine Box frei, so haben wir sie direkt dort gelassen und sind mit leerem Hänger wieder vom Hof gefahren. Auch wenn die Entfernung für mich fast gleich ist, so ist es in einem fremden Stall halt doch immer etwas anderes. Zum Glück wurde ich von Familie Ahsbahs dort gut aufgenommen und konnte jederzeit nach Whisper sehen, sie aufs Paddock stellen oder einfach spazieren gehen. Durch die Pfingsttage hatte ich viel Zeit auch morgens bei den Untersuchungen dabei zu sein und habe das Bewegungsprogramm dann auf den Abend gelegt. Irgendwie meldet sich ja doch immer das schlechte Gewissen, wenn das Pferd nicht wie gewohnt den ganzen Tag draußen laufen kann. So war ich wenigstens 2x am Tag zur Beschäftigung da. Das grasen gehen hat Whisper meistens selbst abgebrochen und ist immer urplötzlich zurück zum Stall gelaufen, so dass ich Mühe hatte Schritt zu halten. Da war wohl von weitem der Haferwagen zu hören… Ganz so unzufrieden war sie also nicht mit dem vorübergehenden Zuhause, auch die Nachbarpferde wurden nach einem Tag begrüßt und verabschiedet. Sie gewöhnte sich also schnell ein. Auf dem Paddock hatte sie dann auch das erste mal Kontakt zu Schweinen – erst waren ihr die etwas unheimlich, dann siegte aber doch die Neugier.
Nach einer Woche ging es zurück in den heimischen Stall und 3 Wochen später zur nächsten Kontrolle. Leider wieder nichts. Da war die Enttäuschung dann ehrlicherweise doch schon ziemlich groß! Whisper musste also wieder auf Zeit umziehen, leider war diesmal auf der Hengststation keine Box frei, das Fohlenbrennen stand vor der Tür und der Platz wurde benötigt. Zum Glück war Familie Ahrens/Neumann bereit, Whisper auf dem Nachbarhof noch einmal aufzunehmen. Sie bekam eine riesige Box, in der sie locker 2-3 Galoppsprünge machen konnte. Auf Weide durfte sie auch, das Pferd war also zufrieden uns wieder bestens versorgt. Für den nächsten Tag hatte sich die Tierärztin nochmal zur Kontrolle angemeldet, da wurde es dann etwas hektisch, dazu aber mehr im nächsten Beitrag!